Die immer mehr steigenden Lebenshaltungskosten für das Dach über dem Kopf sind ein großes soziales Thema. In Dinslaken fehlt geeigneter und bezahlbarer Wohnraum – und zwar für jede Zielgruppe, sowohl zur Miete als auch zum Kauf. Ob junge Menschen in Ausbildung oder Studium, Familien mit Kindern oder ältere Menschen: Das Angebot auf dem Wohnungsmarkt ist klein und die Nachfrage ist groß.
Wir sind davon überzeugt, dass der Bau von barrierefreien, attraktiven und bezahlbaren Wohnungen zu einer positiven Verkettung führen kann: Wenn Senior*innen die Gelegenheit haben, eine zu ihrer Lebensphase passende Wohnung zu bekommen, werden Eigenheime frei für junge Familien. Solche „Wechsel“ können auch positive Effekte haben, weil keine zusätzlichen Flächen für den Bau von Eigenheimen versiegelt werden müssen. Deshalb muss Wohnungsbau unter städtischer Beteiligung grundsätzlich barrierefrei erfolgen – und dem Motto folgen: Fairmiete!
Die Planungen zum neuen Wohnquartier Trabrennbahn werden durch die Haushaltsprobleme und die deutschlandweit enorm gestiegenen Baukosten erschwert. Und trotzdem: Auch wenn einige Änderungen notwendig werden sollten, dürfen die Grundstücke nicht einfach die Meistbietenden verkauft werden. Sozialdemokratische Stadtplanung muss sicherstellen, dass auch Menschen mit niedrigeren Einkommen eine Chance auf schönes Wohnen haben. Der Anspruch ist und muss bleiben: faire Quoten für bezahlbaren Wohnraum, eine gute Durchmischung der Wohnformen, das Sicherstellen der Frischluftschneise zur Innenstadt und die Berücksichtigung des Prinzips Schwammstadt.
Wir wollen in den nächsten Jahren die Idee voranbringen, spezielle Wohnangebote für Auszubildende zu schaffen. Ideal wäre ein Azubi-Wohnheim, mit kleinen Apartments und/oder WGs, in denen junge Menschen während ihrer Ausbildung in einem Dinslakener Betrieb zu bezahlbaren Konditionen leben können. Projekte dieser Art werden durch das Land NRW mit hohen Zuschüssen gefördert. Wir sind davon überzeugt: Viele junge Menschen wären froh, wenn sie die Chance auf Eigenständigkeit schon während der Ausbildung bekämen. Und als Standortfaktor könnten Dinslakener Ausbildungsbetriebe mit dieser Möglichkeit werben, auf der Suche nach zukünftigen Fachkräften.
Grundsätzlich sehen wir die Stadt Dinslaken in der Verantwortung, zukünftig eine aktivere Rolle in der Schaffung von Wohnraum einzunehmen. Dazu könnten auch die Kompetenz und Kapazitäten der ProZent genutzt werden, wenn deren laufende Projekte abgeschlossen sind. Auch die Möglichkeit, mit regionalen Genossenschaften bei der Entwicklung von Grundstücken zusammenzuarbeiten, ziehen wir in Betracht. Sollten zukünftig städtische Grundstücke an private Bauherren verkauft oder verpachtet werden, sollen aktuelle oder ehemalige Dinslakener Bürger*innen bevorzugt werden. Unsere Bodenflächen sind endlich – sie sollten deshalb für den heimischen Bedarf genutzt werden.