Zwischen November 2024 und Juni 2026 wird die Deutsche Bahn die Verbindung von Emmerich nach Oberhausen nahezu vollständig sperren, um die Arbeiten am dritten Gleis für den Betrieb der Betuwe-Route beschleunigen zu können. Die Dinslakener SPD-Vorsitzenden Simon Panke und Kristina Grafen haben sich dazu nun mit einem Schreiben an Werner Lübberink gewandt, den Bevollmächtigten der Deutschen Bahn für Nordrhein-Westfalen. „An der Bahn hängt jede Menge Leben. Wenn die Bahn aus ihrem Takt gerät, dann gilt das genauso für die vielen Pendlerinnen und Pendler in Dinslaken“, stellt Panke fest. Auch ein Ersatzverkehrssystem habe große Auswirkungen auf das Leben in Dinslaken – wer zukünftig nicht 20, sondern 50 Minuten von Dinslaken nach z.B. Duisburg brauche, müsse für 18 Monate sein Leben umstellen. „Das wird für viele Menschen ein riesengroßer Stresstest werden. Wir möchten der Bahn daher die ganz lebenspraktischen Konsequenzen schildern, aus den Augen der Pendlerinnen und Pendler,“ führt Kristina Grafen aus. „Für alleinerziehende Eltern kann sich ein Problem in der Kinderbetreuung ergeben. Angehende Azubis und Studierende werden sich vielleicht überlegen müssen, ob sie nach dem Schulabschluss aus Dinslaken weg ziehen müssen. Für Arbeitgeber in unserer Stadt kann die lange Sperrzeit ein entscheidender Standortnachteil auf dem Arbeitsmarkt werden.“ Die Liste ließe sich laut Grafen noch weiter fortsetzen. Die SPD-Vorsitzenden fragen den Bahnbevollmächtigten daher nach den konkreten Plänen für Ersatzsysteme, die von einem Sprecher der Bahn als „ausgeklügelt“ angekündigt worden seien. „Pendelbusse mit vielen Stationen verlängern die Wege zur Arbeit oder zur Uni enorm, und auch Direktverbindungen kollidieren mit den Staus auf den dann noch voller werdenden Autobahnen“, stellt Simon Panke fest. Man rege daher Gespräche zwischen der Bahn und der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) an, um die Möglichkeit einer höheren Taktung der Straßenbahnlinie 903 auszuloten. Die SPD erhoffe sich zudem Antworten hinsichtlich der im Sperrzeitraum noch vorgesehenen stündlichen und täglichen Nahverkehrsverbindungen, und der dann noch angefahrenen Haltestationen zwischen Emmerich und Oberhausen. Abschließend stellen Panke und Grafen fest: „Die Teilhabe der Dinslakener Bürgerinnen und Bürger am ÖPNV ist für uns ein zentrales Thema der kommenden Jahre. Die Verkehrswende darf nicht bedeuten, dass viele Hundert Pendlerinnen und Pendler wieder aufs Auto umsteigen müssen.“ Aus diesem Grunde wolle man frühzeitig mit der Bahn ins Gespräch kommen, um Perspektiven und Pläne für Dinslaken vorbereiten zu können.
Den kompletten Brief inklusive der aufgeworfenen Fragen finden sich als Download zum Artikel. Schreiben an die Deutsche Bahn