Doch für einen Auszubildenden, der gleichzeitig noch ein Berufskolleg besucht, müsse eine komplette Betreuungskraft für fünf Tage eingespart werden, so Grans. Zimkeit kündigte an, in einer kleinen Anfrage an die Landesregierung auf das Thema einzugehen und Änderungen zu fordern.
Volker Grans sprach sich dafür aus, im Grundschulalltag die Trennung zwischen dem Vor- und Nachmittagsbereich aufzubrechen. „Das gibt es bereits an einigen unserer Schulen.“ Benedikt Jochheim (Wunderschule Oberhausen) wies auf die große Attraktivität von Schulen mit Ganztagsangeboten hin: „Lernzeit, gesundes Essen, Arbeitsgemeinschaften und Projekte“ gehörten zum Angebot. Das sei wie eine Anmeldung in fünf Vereinen, ohne die Kinder ständig mit dem Auto fahren zu müssen, so Jochheim.
Allerdings sei die Belastung im Zuge der Pandemie immens geworden, wird aus allen Schulen berichtet. Weil noch mehr Kinder „abgehängt“ worden sind, gebe es Fördergelder, die allerdings nur sehr aufwändig zu bekommen sind. „Jetzt sollen wir auch noch Konzepte schreiben und für besondere Attraktionen sorgen“, kritisierte Nicole Mehring (Diakonie Dinslaken) die Bürokratie des Corona-Aufholprogramms. „Gebt uns doch einfach das Geld und lasst uns unsere Arbeit machen!“, lautete ihr Appell. Sie wies darauf hin, dass die zunehmende Schülerzahl im Ganztag auch für räumliche Probleme sorge, insbesondere bei der in mehreren Schichten zu erfolgenden Mittagessenversorgung. „Das Essen gehört zum pädagogischen Teil des Ganztags und die Küchenkräfte sind pädagogische Kräfte.“ Dafür bekomme sie aber keine zusätzlichen Mittel, kritisierte Mehring die Landesregierung.
Eine insgesamt deutlich verbesserte Finanzierung des Ganztags forderte auch Angelika Oppat-Balding (Internationaler Bund Dinslaken). Sie sprach sich für eine bessere Berücksichtigung von Schülern aus, die erst nach dem Schuljahresbeginn in den Ganztag kommen, und wies auf die Situation der Schulen hin, die besondere pädagogische Herausforderungen zu bewältigen hätten. „Wir dürfen nicht alle Schulen über einen Kamm scheren“, stimmte ihr Stefan Zimkeit zu. „Ungleiches muss ungleich behandelt werden.“