Da die Gedenktafeln nach Angaben der SPD nicht „nur“ verbogen, sondern die Inschriften geschwärzt wurden, liege die Vermutung sehr nahe, dass aus rassistischen Gründen gehandelt wurde. „Aber selbst wenn es sich doch ‚nur‘ um Vandalismus ohne politische Motivation handeln sollte: diese Respektlosigkeit verletzt insbesondere unsere Mitmenschen, für die die Mordserie besonders einschneidend war. Und auch wenn wir gerade wenig gegen diese Beschädigungen tun können: Schweigen wollen wir dazu nicht.“ Die SPD bittet die Stadtverwaltung, zu überlegen, inwiefern eine Versetzung der Tafeln an einen Ort möglich ist, an dem sich mehr Menschen aufhalten, und Täter abgeschreckt werden.
Gedenktafeln für die Opfer der NSU-Morde
Dinslakens SPD ist entsetzt über die Beschädigungen an den Gedenktafeln, die an die Opfer der rassistischen Morde erinnern, die der NSU in den Jahren 2000 und 2007 verübt hat. Diese wurden vor nicht einmal zwei Monaten auf Initiative des Integrationsrates Gedenktafeln am Rabenkamp aufgestellt. „In Dinslaken wurde kein Mensch durch die rechtsterroristische Gruppe ermordet“, schreibt die SPD. „Trotzdem war es dem Integrationsrat, stellvertretend für viele Bürgerinnen und Bürger wichtig, die Opfer auch in unserer Stadt nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Die Taten haben bis heute tiefe Wunden hinterlassen, und nicht zuletzt die grauenvollen Morde von Hanau haben gezeigt, dass die Bedrohung für nicht-weiße Menschen allgegenwärtig bleibt.“