Gespräche mit der RAG über die Grubenwasserhaltung

Die SPD fordert, dass mit der RAG Gespräche über die künftige Grubenwasserhaltung in Lohberg geführt werden. „Dabei sollen insbesondere die Verfahren, mögliche Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger in Dinslaken, Umweltrisiken und deren Vermeidungsstrategien thematisiert werden.“

Der von der Ratsfraktion der Stadtverwaltung vorgelegte Verhandlungskatalog umfasst sechs Punkte:
– Welche Genehmigungsschritte/-verfahren sind noch erforderlich?
– Wird eine umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung mit Bürgerbeteiligung durchgeführt?
– Wo ist das eventuell erforderliche Absetzbecken geplant?
– Kommt es in diesem Zusammenhang zu einem Konflikt mit der geplanten Nordumgehung Lohberg?
– Ist es je nach geologischen Verhältnissen möglich, dass es durch den Anstieg des Grubenwassers zu Hebungen an der Tagesoberfläche kommt?
– Gibt es seitens der RAG dazu schon Prognosen? Welche Bereiche des Stadtgebietes sind davon betroffen?

„Die neue Wasserprovinz Lohberg in Dinslaken wird nach dem Jahr 2030 die größte zentrale Wasserhaltung in NRW sein“, erläutert Fraktionschef Jürgen Buchmann den SPD-Vorstoß. In ihr würden künftig bis zu 33 Millionen Kubikmeter Wasser des mittleren Ruhrgebiets gehoben und direkt in den Rhein geleitet. „In einer umfangreichen Machbarkeitsstudie hat die RAG nachgewiesen, dass die Hebung von Grubenwasser am Standort Lohberg aller Voraussicht nach technisch möglich und die anschließende Einleitung in den Rhein rechtlich zulässig sein wird. Dabei sieht das Grubenwasserkonzept der RAG verschiedene Sicherungsmaßnahmen vor, die in der Machbarkeitsstudie berücksichtigt werden.“ Mit der jüngst erfolgten Genehmigung des Abschlussbetriebsplans könnten jetzt die entsprechenden Maßnahmen eingeleitet werden.

Buchmann weist auf die verschiedenen Schadstoffe, unter anderem Schwermetalle und PCB, hin, die in Grubenwasser enthalten sind. „Diese stellen – auch bei entsprechenden Sicherungsmaßnahmen – eine latente Gefahr für das Grundwasser und den Rhein als aufnehmendes Gewässer dar“, warnt der Sozialdemokrat. Er hält deshalb eine rechtzeitige Information aller Betroffenen für unerlässlich.

Laut Jürgen Buchmann haben Forscher am Leibniz-Institut in Saarbrücken herausgefunden, dass Grubenwasserhaltung neben den Schadstoffen auch wertvolle Mineralien und Metalle enthält. Dazu gehöre Lithium, ein Produktionsbestandteil in der Batterieherstellung. „Schätzungsweise 1900 Tonnen Lithium werden jedes Jahr mit dem Grubenwasserhaltung ‚weggespült‘“. Buchmann wünscht sich Informationen von der RAG, ob eine Gewinnung dieser Stoffe aus dem Grubenwasserhaltung angedacht ist.