» Niederrhein Anzeiger: Café Komm nicht ohne Arbeit
» NRZ: Pläne bedeuten das Aus
NRW-Arbeitsminister Franz-Josef Laumann (CDU) hatte angekündigt, die Förderung der Arbeitslosenzentren ab 2021 einzustellen. „Die Arbeitslosenzentren haben deutlich gemacht, dass sie ohne die Zuschüsse des Landes ihre wichtige Arbeit für die Betroffenen gefährdet ist“, stellt SPD-Fraktionschef Jürgen Buchmann fest. Damit würden wichtige Angebote insbesondere für Langzeitarbeitslose wegfallen, die den Betroffenen gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. „Statt einer Streichung der Mittel ist eine Ausweitung der Angebote nötig“, so Buchmann. Denn Arbeitslosenzentren und Erwerbslosenberatung würden wichtige Beiträge zur Schaffung sozialer Teilhabe und zur Nutzung der Chancen des sozialen Arbeitsmarktes leisten.
„Vom Team der Diakonie wird eine überaus wertvolle und engagierte Arbeit geleistet, um den zumeist schon sehr lange Arbeitslosen mit ihren vielfältigen Handicaps helfend zur Seite zu stehen“, bestätigt Stefan Zimkeit. „Ich habe mich bei meinem Gespräch mit den Mitarbeitenden davon überzeugen können, wie wichtig dieses Arbeitslosenzentrum für Dinslaken ist. Langzeitarbeitslose benötigen nicht nur Beratung, sondern sehr viel individuelle Unterstützung. Das ‚Café Komm‘ leistet genau dies in vorbildlicher Weise, weil es in Dinslaken auf ein umfassendes Netzwerk von Hilfeleistungen zurückgreifen kann“, so Zimkeit.
Jürgen Buchmann befürchtet angesichts der drohenden Schließung von Arbeitslosenzentren in NRW erhebliche Nachteile für Dinslaken: „Insbesondere die Beratung zu Ansprüchen und Leistungsbescheiden sowie die Hilfen für Bewerbungen würden ersatzlos entfallen. Die eventuelle Übernahme dieser Aufgaben durch die bestehenden Erwerbslosenberatungsstellen würde für die Betroffenen in Dinslaken, Voerde und Hünxe bedeuten, dass diese zu den nächst gelegenen Stellen in Duisburg oder Moers fahren müssen.“ Es drohe also eine gravierende regionale Unterversorgung zu Lasten der Menschen in Dinslaken.
Auch für den Fall des endgültigen Einstellens der Förderung der regionalen Arbeitslosenzentren durch das Land NRW will die SPD die Schließung des „Café Komm“ verhindern. Sie möchte deshalb von Bürgermeister Michael Heidinger wissen, wie die ausfallende Landesförderung von zurzeit 15.600 Euro jährlich aus städtischen Mitteln kompensiert werden könnte.
Auch die SPD-Kreistagsfraktion hat sich dem drohenden Aus der Arbeitslosenzentren angenommen und hält es für unverantwortlich, ihnen „in Zeiten abflachender Konjunktur und wieder steigenden Arbeitslosenzahlen die finanzielle Grundlage zu entziehen“. Das soziale Netz dürfe nicht ausgedünnt werden, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreis Wesel, Gerd Drüten. „Die Landesregierung NRW ist vielmehr gefordert, die anteilige Finanzierung der eigenständigen und seit Jahrzehnten etablierten Arbeitslosenzentren in NRW verlässlich zu sichern und bei Bedarf auszubauen.“