Solidarische Finanzierung der Linie 903 ist gerechtfertigt

Die anhaltend starke Verärgerung der Dinslakener über den Beschluss des Kreistages, die Kosten für den Betrieb der Straßenbahnlinie 903 allein der Stadt abzuverlangen, kann die SPD-Kreistagsfraktion gut verstehen. Der Linie 903 Richtung Duisburg falle eine überregionale Bedeutung zu, sie stehe im Nahverkehrsplan des Kreises und sei ein effektives, modernes, umwelt- und benutzerfreundliches Verkehrsmittel, sagt der Fraktionsvorsitzende Gerd Drüten.

„Warum CDU, Grüne und FDP wissentlich die jahrzehntelang praktizierte Solidarität der Kreis-Kommunen untereinander aufgekündigt haben ist uns schleierhaft.“ Jetzt werde Dinslaken möglicherweise in die unschöne Situation gezwungen, die Finanzierungsfrage vor Gericht zu klären.

Erstaunt zeigen sich die Sozialdemokraten, dass selbst die Grünen kürzlich „ihre egoistische Haltung gänzlich frei von Selbstkritik“ so vehement verteidigen. Der Grüne Fraktionsvorsitzende Hubert Kück argumentiere öffentlich unverblümt, Geld aus dem Kreishaushalt, das der Kreis nicht für Dinslaken ausgebe, käme den anderen Städten und Gemeinden zugute. „Dass sich die Grünen in diesem Fall mit CDU und FDP gemein machen, grenzt fast schon an Selbstverleugnung“, kritisiert Drüten. Denn die Position der Kreistags-Grünen zur Linie 903 stehe konträr zu ihrer im Wahlprogramm propagierten Forderung, den öffentlichen Personennahverkehr zu stärken und mehr Busse und Bahnen einzusetzen.

Die Straßenbahn 903 fahre schon seit über hundert Jahren auf Schienen, dass dürfte auch für die Grünen keine neue Erkenntnis sein. „Sich zurückzulehnen und die Stadt Dinslaken bei der Finanzierung im Regen stehen zu lassen, sei nicht Auffassung der SPD und zeuge nicht von praktizierter interkommunaler Solidarität“, betont Gert Drüten.