» NRZ: Warum Dinslakens Bürgermeister der „wahren SPD“ angehört
„Wir müssen die Frage beantworten, wo wir die Zukunft der SPD sehen: Wollen wir zu einer Nischenpartei werden oder halten wir den Gedanken der SPD als Volkspartei noch aufrecht. Ich würde letzteres gerne tun. Das funktioniert aber nur, wenn wir den erkennbaren Trend der Separierung von Gesellschaft nicht mehr mitmachen. Ich will diese unheilvolle Entwicklung an einem Beispiel deutlich machen. Wir haben uns daran gewöhnt, die Gemeinschaft aller Bürgerinnen und Bürger in unterschiedliche Gruppen zu trennen: Hier sind die Reichen, denen ich durch Steuern das Geld abnehme, da sind die nicht so gut Begüterten, denen ich gebe“, so Bürgermeister Heidinger. Auf der Grundlage eines solchen Gesellschaftsbildes, das dann auch schnell zu den Kategorien „gut“ und „böse“ führt, könne keine Gemeinschaft entstehen. „Ich verstehe uns als eine Gesellschaft, in der unterschiedliche Menschen leben, die alle ein Ziel eint: friedlich und in Wohlstand miteinander zu leben. In dieser Gemeinschaft leben Menschen, die starke Schultern haben, die viel tragen können, und wir haben Menschen, die schwache Schultern haben, die können nicht so viel tragen.“ Das heiße konkret auch, dass wir das Einstehen für Gemeinschaft durch das Abschließen von Gesellschaftsverträgen fördern. „Das Abschließen von Gesellschaftsverträgen ist eine ursozialdemokratische Aufgabe: Wir wollen für Forderungen, die wir gesellschaftspolitisch für richtig erachten, nicht auf freiwilliger Basis werben, sondern wir wollen sie in Form von Gesellschaftsverträgen für alle verbindlich machen. Die Dienstpflicht ist da ein gutes Beispiel“, unterstreicht Michael Heidinger. „Wir wollen nicht, dass diejenigen, die sich dankenswerterweise noch in hoher Zahl ehrenamtlich engagieren, die Last alleine tragen.“