Schulausschuss: Dinslaken bekommt eine zweite Gesamtschule

„Die SPD Dinslaken ist froh über die deutliche Zustimmung im Schulausschuss zur Gründung einer zweiten Gesamtschule in Hiesfeld“, sagt Reinhard Wolf. „Damit ist – vorbehaltlich der Ratsentscheidung - der Weg frei für eine zukunftsweisende Neugestaltung der Dinslakener Schullandschaft“, unterstreicht der SPD-Stadtverbandsvorsitzende. Künftig erhalte jedes Kind, das eine Gesamtschule besuchen möchte, auch einen Platz an dieser Schulform. „Abweisungen wie bisher wird es nicht mehr geben.“ Damit werde dem Elternwillen auf einen Gesamtschulplatz endlich Rechnung getragen.

„Wir nehmen die Sorgen der Eltern der betroffenen Schulen sehr ernst“, betont Reinhard Wolf, „das kann aber nicht bedeuten, allen Wünschen von Eltern nachzukommen. Für die jetzigen Schülerinnen und Schüler an der Friedrich-Althoff-Schule und der Realschule bleibt alles so, wie es ist. Sie müssen sich keine Sorgen machen.“

Das Auslaufen der Sekundarschule sei ein schmerzlicher Schritt, der von der Politik lange herausgezögert wurde, immer in der Hoffnung, die Schule würde sich dreizügig stabilisieren. „Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt“, stellt Wolf fest. „Die geltenden gesetzlichen Bestimmungen lassen jetzt keinen anderen Schritt zu, als die Sekundarschule zu schließen.“ Wenn die Stadt nicht handelt, werde es die Aufsichtsbehörde tun, ist Reinhard Wolf überzeugt.

„Die Frage, ob eine Sekundarschule zweizügig weiterlaufen kann, beantwortet das Schulgesetz eindeutig: Nein.“ Daran ändere auch eine eventuelle Gesetzesänderung nichts. „Selbst wenn dies künftig einmal möglich sein sollte, hilft das zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter“, sagt Wolf. „Die CDU setzt auf ein ungewisses Ereignis, streut den betroffenen Eltern Sand in die Augen und missachtet den Elternwillen auf freie Wahl eines Gesamtschulplatzes“, kritisiert er. „Darüber hinaus zeigt die CDU ein merkwürdiges Rechts- und Demokratieverständnis, wenn sie die schriftliche und unmissverständliche Anweisung der gesetzlich zuständigen Aufsichtsbehörde auf Basis geltenden Rechts als nicht verbindlich betrachtet.“

Die Behauptungen, die Sekundarschule würde „wie eine heiße Kartoffel fallengelassen“ und „bewusst ins Aus manövriert“, damit man die Realschule am Standort Volkspark „zum Opferlamm ideologischer Vorstellungen“ machen könne, zeigten, dass der CDU nicht wirklich an einer sachlichen und konstruktiven Schuldiskussion und -entwicklung gelegen ist, „sondern aus wahltaktischen Gründen auf Populismus setzt“, so Reinhard Wolf. Der Beifall im Schulausschuss möge beflügeln, aber hätte dasselbe Statement vor den Eltern abgewiesener Gesamtschulbewerberinnen und -bewerbern sowie den Grundschuleltern, die sich bewusst für eine 2. Gesamtschule ausgesprochen haben, die gleiche Wirkung erzielt?, fragt Dinslakens SPD-Vorsitzender. Er weist darauf hin, dass Schulpolitik ist ein komplexes und emotionales Gebiet sei. „Politikerinnen und Politiker sind umso mehr aufgerufen, sachlich und ehrlich zu argumentieren und zu agieren. Polemik, Nebelkerzen und Effekthascherei sind fehl am Platz und schaden am Ende besonders denjenigen, deren Wohl uns allen am meisten am Herzen liegen sollte: den Kindern in dieser Stadt“, sagt Reinhard Wolf.