» NRZ: Klare Aussagen beim SPD-Jahresempfang in Dinslaken

Für die SPD dürfe es kein „Weiter so“ geben, betonte Wolf vor den vielen Parteimitgliedern und Gästen, die nach Lohberg gekommen waren. Bürgermeister Michael Heidinger sprach sich für mehr kommunale Handlungsmöglichkeiten aus. Leider seien die Städte aber durch gesetzliche Aufgaben fremdbestimmt, beklagte er. Das müsse sich ändern. Er sei heilfroh, dass das erste Mal ein Koalitionsvertrag das so genannte Konnexitätsprinzip enthält.

„Es gilt der Grundsatz, wer eine Leitung veranlasst, muss für ihre Finanzierung aufkommen“, zitierte Heidinger in seinem Grußwort die Arbeitsgrundlage der großen Koalition. „Geld genug ist jedenfalls vorhanden“, wies er auf den 36-Milliarden-Überschuss hin, den die öffentlichen Haushalte in 2017 erwirtschaftet haben.
„Zukunft ist gestaltbar, man darf nicht den Kopf in den Sand stecken“, unterstrich Dinslakens Landtagsabgeordneter Stefan Zimkeit in der anschließenden Diskussion, die von Thomas Schulitz moderiert wurde. Die SPD müsse Zukunftspartei sein und brauche ein deutliche Abgrenzung zur Union, stimmte Thomas Kutschaty ihm zu.

„Die herkömmliche Einteilung zwischen Links und Rechts funktioniert dabei nicht mehr immer“, sagte der Vizechef der SPD-Landtagsfraktion. „Was ist ein althergebrachtes Gesellschaftsmodell, und was ist fortschrittlich? Welche Partei hat die Antworten auf die Fragen von Morgen?“
Die Erneuerung der SPD dürfe sich nicht darauf beschränken, eine Whatsapp-Gruppe im Ortsverein einzurichten, sondern die Partei müsse die inhaltlichen Zukunftsfragen beantworten, so Kutschaty. Es gehe darum, den Markenkern der SPD herauszuarbeiten, um die Themen Arbeit, Renten und eine gerechte Verteilung der Vermögen.

„Die Menschen möchten wissen, wie ihr Leben in der Zukunft aussieht, wenn sie von der SPD regiert werden“, sagte Zimkeit. Die Sozialdemokratie müsse sich mit den großen Themen beschäftigen, sie müsse mit den Menschen im Dialog stehen. „Wenn uns das gelingt, habe ich keine Bange um die SPD.“ Um die gesellschaftlichen Probleme zu lösen, werde sie gebraucht.