Pro oder contra Freibad? Dinslakens CDU vollführt Possenspiel

Mit großem Erstaunen nimmt die SPD Dinslaken die markigen Worte von CDU-Fraktionschef Heinz Wansing zur Kenntnis, mit denen er die von Bürgermeister Michael Heidinger vorgelegte und von der SPD-Fraktion unterstützte Vorlage zum Bäderkonzept als nicht sachgerecht bezeichnet. „Offensichtlich sind Wansings Gegenargumente so gewichtig, dass sie noch nicht mal seine eigenen Leute überzeugen“, so der Kommentar des SPD-Vorsitzenden Reinhard Wolf. Denn bekanntlich habe die Mehrheit der CDU-Fraktion im Sportausschuss richtigerweise die Verwaltungsvorlage unterstützt.

„Es entsteht der Eindruck, dass in der CDU-Fraktion das Prinzip regiert ,Keiner macht, was er soll, jeder tut, was er will, aber alle machen mit‘. Die CDU agiert wohl nach dem Motto ‚Wer gegen das Freibad ist, wende sich an die CDU Feldmark, wer dafür ist, an die CDU Hiesfeld.‘“ Mit diesem Possenspiel gefährde die CDU Dinslaken ihre Position als ernst zu nehmender politischer Gesprächspartner, stellt Wolf fest.

Verlässlich sei dahingegen die Politik von SPD und Bürgermeister. „Es ist nur folgerichtig, dass sich Dr. Michael Heidinger in der Tat frühzeitig für die Sanierung des Freibads ausgesprochen hat – und zwar bereits im Januar 2014, wie in seinem Zukunftsprogramm DIN 2020 nachzulesen ist. Hier hätte ein Blick ins Internet genügt. Und im Gegensatz zur CDU halten SPD und Bürgermeister nach der Wahl, was sie vor der Wahl versprechen“, sagt Reinhard Wolf.

Unabhängig hiervon sei der Verwaltungsvorschlag auch in der Sache ein guter Ansatz, um die Interessen von Vereinen und Öffentlichkeit miteinander in Übereinstimmung zu bringen. „So lässt es die geplante bauliche Erweiterung am DINamare in Verbindung mit organisatorischen Maßnahmen zu, dass die Bahnkapazität der Schwimmsport treibenden Vereine um 10 Prozent erhöht wird“, erläutert Dinslakens SPD-Chef. „Die durchschnittlich 19 öffentlichen Badegäste können zukünftig nicht nur die zwei Bahnen im großen Becken, sondern auch das 30 Grad warme Lehrschwimmbecken nutzen.“ Dies käme insbesondere den Bedürfnissen von Familien mit Kindern sowie älteren Menschen zugute, ist Wolf überzeugt. „Zu einem attraktiven Angebot für Familien mit Kindern und jüngere Menschen gehört darüber hinaus ein saniertes Freibad in Hiesfeld. Hier verbringen auch zahlreiche Menschen, die ansonsten keine Möglichkeit haben, in den Urlaub zu fahren, ihre Sommerferien.“

Die von CDU und den Schwimmsport treibenden Vereinen vorgeschlagene Lösung sehe dagegen gar kein Freibad mehr vor – „weder in Hiesfeld noch am DINamare“, kritisiert Reinhard Wolf. „Geöffnet werden solle im Sommer lediglich das Dach. Dieses schon in 2016 realisierte Angebot hat aber nachweislich dazu geführt, dass sich die Zahl der Badeintritte um 34.000 reduziert hat.“ Ein Grund für diesen massiven Rückgang der Eintritte sei unter anderem, dass der Besuch im DINamare mit einem durchschnittlichen Eintrittspreis von 3,03 Euro fast doppelt so teuer ist wie ein Besuch im Freibad, der durchschnittlich 1,65 Euro gekostet hat. „Diesen Tatbestand will die CDU wohl nicht zur Kenntnis nehmen und setzt sich skrupellos darüber hinweg. Mit dieser arroganten Vorgehensweise zeigt die CDU nach Bundes- und Landesebene nun auch im kommunalen Bereich, dass ihr Menschen, die nur über ein geringes Einkommen verfügen, offensichtlich ziemlich gleichgültig sind“, betont Reinhard Wolf.