Wohlfahrtsverbände: Zukunftsperspektiven der Kitas

Die Interessen der Kinder stehen im Vordergrund, war sich Stefan Zimkeit mit den Vertretern der Wohlfahrtsverbände aus Dinslaken und Oberhausen einig. Der Abgeordnete hatte sich mit den Verbänden, die viele der örtlichen Kindergärten betreiben, getroffen, um über die Finanzierung der Einrichtungen zu sprechen. Dinslakens Diakonie-Geschäftsführer Arnd Rutenbeck schilderte, dass die Schließung von Kindergärten drohen wird, weil die Gelder nicht ausreichen.

Rutenbeck wies darauf hin, dass die Gewerkschaften Tarifabschlüsse erreicht haben, die aus Sicht der Erzieherinnen sehr erfreulich seien. Die Kirchengemeinden hätten aber nicht die finanziellen Möglichkeiten, dies aufzufangen. Die Lücke zwischen dem Zeitpunkt des Tarifabschlusses und dem neuen Kita-Jahr sei für die Träger sehr lang, berichtet Arnd Rutenbeck.

Stefan Zimkeit erwiderte, dass er die Situation der Trägerverbände sehr ernst nehme. Deswegen habe er daran mitgearbeitet, ein Maßnahmenpaket zu schnüren, das ab dem 1. August greift. „Damit wird das Land die Zuschüsse pro Kind deutlich erhöhen und insbesondere die jährliche Steigerung auf dann drei Prozent verdoppeln“, so der SPD-Finanzexperte. Die zu geringe Dynamisierung der Kitazuschüsse sei eine der Fehler des von der Vorgängerregierung geerbten Kinderbildungsgesetzes (Kibiz). Stefan Zimkeit gehört den Landtagsausschüssen an, die für die Kita-Finanzierung zuständig sind.

Die Trägervertreter wiesen auf den viel zu hohen bürokratischen Aufwand hin, den das Kibiz bei den Trägern und Kitas erfordere. Zimkeit versprach, das Kibiz in seiner jetzigen Form abzuschaffen und lud zu einer Diskussion über völlig neue Ansätze ein. „Dazu wollen wir uns Zeit nehmen und gemeinsam mit den Betroffenen bis 2017 Eckpunkte aufstellen, damit wir 2018 ein gut durchdachtes Gesetz beschließen können.“ Wichtig sei aus seiner Sicht, dass die soziale Realität noch mehr berücksichtigt wird. Eine Kita in Lohberg brauche mehr Unterstützung als eine in Düsseldorf-Oberkassel.

Alle Verbände berichteten, dass es immer schwieriger sei, freie Stellen in den Kindergärten mit Fachkräften zu besetzen. Hier müsse eine Ausbildungsoffensive für mehr Erzieherinnen und Erzieher gestartet werden, war sich Stefan Zimkeit mit den Vertreterinnen und Vertretern von AWO, Caritas, Diakonie und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband einig.